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Bitte lesen Sie hier, wie der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) im Jahre 2002 die Notwendigkeit aktiver Demokraten begründet hat:


Auszug aus der Rede des Präsidenten des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung
"Für eine starke Republik - Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold"
am 16. Oktober 2002 im Deutschen Bundestag
(Westfoyer des Paul-Löbe-Hauses)

..."Diese bürgerschaftliche Verantwortung kommt treffend zum Ausdruck im zweiten Namen des "Reichsbanners", in der Kennzeichnung als "Bund aktiver Demokraten". Der Name gefällt mir, denn er bringt die Sache auf den Punkt: die parlamentarische Demokratie braucht keine passiven, sondern aktive Demokraten. Nichts ist für unsere Staatsform letztlich gefährlicher als jene bequeme, konsumistische Haltung vieler, nach der man ganz gut in der Demokratie leben kann, ohne etwas für sie tun zu müssen. Wer so denkt und handelt, verkennt, dass die Demokratie weder Selbstzweck noch Selbstläufer ist. Funktionieren kann sie nur dann, wenn sich möglichst viele aktiv für sie einsetzen.

Die Verteidigung des Rechtsstaates, der Menschenrechte und der Menschenwürde ist nicht nur Aufgabe von Justiz, Polizei oder Politik. Die demokratische Nation kann nicht alle öffentlichen Angelegenheiten, kann nicht die Freiheit, die Wahl, die Kontrolle der Politiker delegieren sondern muss sich selbst darum kümmern, muss selbst dafür Sorge tragen. Würden wir Freiheit und Menschenrechte nicht nutzen - was auch Mühe macht - würden wir sie verlieren. Intoleranz und Hass, ausländerfeindliche Parolen, verächtliche und herablassende Haltungen gegenüber Andersaussehenden oder Andersdenkenden ebnen manchen Weg zu tätlichen Angriffen, zu Hetzjagden auf Ausländer und zur Proklamation sog. "national befreiter Zonen". Jeder einzelne rassistische Vorfall ist nicht nur ein Anschlag auf grundlegende Menschenrechte, sondern ist auch eine Kampfansage an die Demokratie.

Aktive Demokraten warten nicht darauf, dass andere aktiv werden: sie greifen selbst ein, organisieren bürgerschaftlichen Widerstand - "gegen Rechtsextremismus" heißt positiv ausgedrückt: für die Demokratie. Verantwortungsbewusste Demokraten rufen nicht permanent nach dem Staat, sondern mischen sich ein: durch Bürgerinitiativen, Selbsthilfeorganisationen, Nicht-Regierungs-Organisationen, machen über die Medien der Politik Beine. Und das nicht nur zur Abwehr von Angriffen auf Demokratie und Freiheit, sondern auch, um durch die Wahrnehmung von Interessen, durch Interesse an der Zukunftsgestaltung die Demokratie lebendig zu erhalten. Übrigens gehört die (aktive) Mitgliedschaft in demokratischen Parteien zu den herausragenden Formen so verstandenen bürgerschaftlich demokratischen Engagements."

Besser kann man die Ziele der Aktiven Demokraten nicht umschreiben, auch wenn das Zitat aus dem Jahr 2002 stammt, als die Aktiven Demokraten noch nicht existierten.

 
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